DIE KAMELIENDAME   von Alexandre Dumas d.J.

Schauspiel von Alexandre Dumas d.J.
PREMIERE: 24. April 2005, St. Veit/Glan

Gastspiele: Judenburg/ Theater im zentrum, Klagenfurt / Artecielo, Feldkirchen / Amthof,
Kärntner Vertreter beim österr. Festival "schauplatz.theater" in Holzhausen (Salzburg) 2005

Inszenierung und Stückfassung: Patrick Steinwidder

 Bühne: VITUS THEATER & Patrick Steinwidder
Kostüme: Petra Pfleger
Kostümschneiderin: Heidemarie Kruger
Toneffekte: Fred Regenfelder
Tontechnik: Hans-Peter Steinegger

Besetzung:
Monika Thomaschütz, Linda Haluschan-Springer, Tina Klimbacher (zusammen "Marguerite Gautier", die Kameliendame);
Manfred Zaminer ("Armand Duval"), Herbert Murero ("Georges Duval", sein Vater), Martina Zechner ("Marie Duvernoy")


Zum Stück:

Marguerite Gautier, die Kameliendame, die edle Kurtisane, der die Männer zu Füßen liegen, stellt ohne Zweifel eine der interessantesten (Frauen-)Figuren der Weltliteratur dar und hat seit dem Erscheinen des gleichnamigen Romans von Alexandre Dumas d.J. in ihren vielen medialen Erscheinungen Millionen von LeserInnen und ZuschauerInnen fasziniert. Eine Frau, die viele Gesichter hat und doch eins mit sich selbst ist;

Eine Frau, die alles zugleich und doch offen für die Welt ist; Und eine Frau, die nicht alles, sondern nur sich selbst treu bleiben will, und deren physische wie psychische Existenz zunichte gemacht wird durch ein System und eine Gesellschaft, die keinen Platz und keinen Namen für das kennen, was und wer sie wirklich ist. Das VITUS THEATER ST. VEIT benennt diese Frau neu und verleiht ihr nicht weniger als drei Namen, drei Gesichter und drei Stimmen. Diese KAMELIENDAME ist eine ebenso zeitlose wie heutige, aktuelle Inszenierung, die jene sonst unsichtbaren Kräfte und Zusammenhänge wie Liebe, Krankheit und Tod sichtbar macht, welche Weiblichkeit und Selbstbestimmung in unserer Kultur so unvereinbar erscheinen lassen. Ein Kontinuum an Sprache, Schauspiel und Körpern zeigt jene drei Frauen, die quasi die Seele des VITUS THEATERs ausmachen, gemeinsam und zeitgleich in derselben Rolle auf der Bühne, um so die Vielfalt an weiblicher Ausdruckskraft und Identität deutlich und spürbar zu machen - nicht nur die der KAMELIENDAME, sondern jene der Frauen dieser besonderen Theatergruppe, wie auch die der Frauen generell...

Erzählt wird die Geschichte jener Pariser Kurtisane, die alle Männer in ihren Bann zieht. Als sie sich jedoch selbst verliebt, nimmt das Unheil seinen Lauf... Wer ist diese Frau wirklich? Was ist ihr Geheimnis? Das VITUS Theater St. Veit/Glan beantwortet diese Fragen in einer ganz besonderen Inszenierung neu. "Raumbeherrschend, überzeugend, zeitlos und erfolgreich", befand die Presse nach der Premiere, die das Publikum mit minutenlangen "Standing Ovations" feierte.

 

PRESSESTIMMEN

>> "Diese Geschichte haben sich die drei Frauen des VITUS Theaters auf die Leiber schneidern lassen... Es ist ja Wagnis, so Bekanntes 'anzugehen': Da entscheidet das 'Wie', und das hat Patrick Steinwidder gemeistert... Die Kameliendamengeschichte erzählt sich über gut besetzte Charaktere, drei Seelen in einer tuberkulosebefallenen Brust: Die Krankheit eint Kind, Geist und Vamp - alle drei (Monika Thomaschütz, Linda Haluschan-Springer und Tina Klimbacher) wissen: "Das Herz erstickt uns". Die Männerwelt erfüllt ebenso drei Rollen: 'Armand' Manfred Zaminer will der Retter sein, der anonyme Gast ist ein Nutzer, und Armands Vater (Herbert Murero) ist die gesellschaftliche Wirklichkeit, die die erstmals liebende Kurtisane einholt.
Das Publikum stand zu Ehren der Premierenleistung in St. Veit auf!"
(KRONEN ZEITUNG)

>> "…das Stück ging unter die Haut: anfängliche Betroffenheit vor lang anhaltendem Applaus…"
(KLEINE ZEITUNG Steiermark)

>> "Modern, sensibel - das ist die Inszenierung der Kameliendame von Patrick Steinwidder vom Vitus Theater St. Veit… In jedem von uns stecken diese Gesichter, vielleicht sogar noch mehr..."
(KLEINE ZEITUNG Kärnten)

>> "Die drei von Widersprüchen gepeinigten Seelen der Marguerite Gautier standen im Mittelpunkt dieser interessanten Inszenierung der "Kameliendame" nach Alexandre Dumas dem Jüngeren. Kindlichkeit, Vernunft und Verführungskunst wurden durch die drei Darstellerinnen der Kameliendame (Monika Thomaschütz, Linda Haluschan-Springer und Tina Klimbacher) eindrucksvoll zur Geltung gebracht. Auch Manfred Zaminer überzeugte als leidenschaftlich liebender Armand Duval. Herbert Murero verkörperte treffend den besorgten Vater, der an die Vernunft der tuberkulosekranken Kurtisane appelliert und sie zur Verleugnung ihrer Liebe zwingt, woran sie schließlich zu Grunde geht. Als bis zur letzten Stunde treue Vertraute, Marie Duvernoy, gefiel Martina Zechner."
(MURTALER ZEITUNG)

>> "Standing Ovations für die drei Frauen des VITUS Theaters im ausverkauften Saal...! Linda Haluschan-Springer, Monika Thomaschütz und Tina Klimbacher begeisterten das Publikum mit ihrer überzeugenden, zeitlosen Darstellung der 'Kameliendame'."
(PRO ST. VEIT AKTUELL)

>> "Im zehnten Jahr seines Bestehens wagte sich das VITUS Theater an "Die Kameliendame". Patrick Steinwidder inszenierte das Stück auf eine ganz besondere Weise, nämlich dass die Facetten der Kameliendame von verschiedenen Personen dargestellt werden. Ihren Liebhaber Armand gibt Manfred Zaminer, Armands Vater (Herbert Murero) bleibt unerbittlich, Marguerites Freundin Marie (Martina Zechner) beruhigt die Figuren..."
(KÄRNTNER WOCHE)

>> "Das muss sich erst einmal einer trauen: In unserem Maschinen- und Elektronikzeitalter ein Stück auf die Bühne zu stellen, das seinem Charakter nach ins fin de siècle weist, das von Liebe, und Liebe und Tod handelt und von Menschlichkeit, vom Mensch sein! Und wie Patrick Steinwidder daranging, wie das alles lebte und schwebte, wie die Bewegungen bis in die Fingerspitzen ausbalanciert waren, wie Bilder gebaut und wieder aufgelöst wurden, und wo kein Augenblick nicht erfüllt war von tiefer Symbolik. Es gibt sie also doch noch, die Spielleiter, die Menschenführer, die die ihnen Anvertrauten zu Höchstleistungen führen können, die diese sich zuvor gar nicht zugetraut - vielleicht erträumt hatten.

Aber jetzt einmal wovon, und von wem ich hier rede: Es handelt vom VITUS Theater in St. Veit. Die Geschichte ist die von Marguerite Gautier, die wir heute üblich nur noch als Verdis "La Traviata" kennen. Wie Linda Haluschan-Springer, Tina Klimbacher und Monika Thomaschütz die drei Charaktere der "größten Kurtisane des 19. Jahrhunderts" - ein Geniestreich der Vielschichtigkeit, diese Figur von drei Darstellerinnen spielen zu lassen - zum Leben gebracht haben, war so umwerfend wie ergreifend. Sie erst konnten die Gedankengänge des Regisseurs (Patrick Steinwidder) sichtbar machen, sie erst waren die perfekte körperliche Umsetzung seelischer Vorgänge. Implizit natürlich, dass sie keine "Olympias" waren (wie Steinwidder auch kein "Coppelius", um in der Opernwelt zu bleiben), sondern genau jenen schmalen Grat entlang wanderten zwischen "Nachahmung" und "Mitleiden", der den wahren Schauspieler ausmacht! Die übrigen Mitspieler mögen's mir verzeihen, aber diese Marguerites haben mich einfach umgehau'n und ins Schwärmen gebracht. Nicht minder sind aber die Leistungen von Martina Zechner, Herbert Murero und Manfred Zaminer einzuschätzen, deren einziges Manko es nur ist, ganz einfach, weil es eben die Geschichte der Marguerite ist, in deren Schatten zu stehen. Aber auch für diese gilt das oben Gesagte: geradezu ein Übermaß an Disziplin, Präzision und "Erfülltsein" der Figuren… Alles in allem eine runde Leistung, verstärkt durch Szenografie, Licht und Ton vom Feinsten, erfüllt durch das "Stellen" wundervoller Bilder, durch Mut zu Pausen, und, und, und…
Rundherum ein Abend, der beglückt hat und den zu erleben noch vielen Zuschauern zu wünschen ist!"
(L'AVANT.GARDE, Dr. Peter Thalhammer)